Läufelfingen

Schöner Plan mit Datum vom 27. Januar 1941 (Korrekturfeld b)

 

 

 

Stellwerk, Verschlusstafel und Zeichenerklärung in vergrösserter Darstellung

  • Stellwerk Bruchsal G aus dem Jahr 1895
  • Seite Olten, also im Hauensteintunnel gibt es kein Einfahrsignal. Die Gefahren von steckenbleibenden Dampfzügen (nach einem Signalhalt) im stark ansteigenden Tunnel (26 Promille) wurden mehr gefürchtet als allfällige Hindernisse bei der Einfahrt. Auch wäre ein haltzeigendes Signal vom Lokpersonal im verqualmten Tunnel nur schwer wahrnehmbar gewesen
  • Die Einfahrt von Olten wurde trotz fehlendem Signal mit einem leerlaufenden Signalhebel verschlossen. Zusammen mit einem Schienenkontakt wurde er zur  Auslösung der Rückmeldesperre benötigt
  • Streckenblock Seite Olten. Es handelte sich um einen Einspur Felderblock ohne Zustimmungsrückgabe. Bei diesem waren die Anfangsfelder in Grundstellung geblockt (rot). Die Zustimmungen mussten mittels Fallklappe und Glockenzeichen angefordert werden. Erst wenn darauf z.B. Olten Stw II sein Zustimmungsfeld blockte, wurde in Läufelfingen das Anfangsfeld frei (weiss).
  • Beim alten Bruchsal G von Läufelfingen schoben die seitlichen Fahrstrassenhebel die Lineale direkt hin und her. Als Besonderheit standen nur 6 Endpositionen für 12 Fahrstrassen zur Verfügung. Somit musste für jedes Gleis immer gleichzeitig die Ein- und Ausfahrt verschlossen werden. Das führte bei Zugskreuzungen zu für Schweizer Vorschriften eigentlich unnötig zahlreichen Manipulationen. Jede Weiche, für die jeweils die andere Lage benötigt wurde, musste bis zu 4 mal umgestellt werden. Eine mühsame Sache, einige Weichen waren recht schwergängig. 
  • Die Gleisanlage von 1941 zeigte noch deutlich Spuren der bis 1938 vorhandenen Doppelspur. Später wurde der Weichenkopf Seite Olten etwas vereinfacht und das verbliebene Streckengleis in die Tunnelmitte verschoben.
  • Seite Sommerau-Sissach blieb auf dem hohen und das Dorf teilenden Damm ein Stück des zweiten Gleises liegen. Da Läufelfingen Scheitelpunkt der Strecke ist und diese beidseits in starke Gefälle übergeht, war dieses Kopfgleis von Vorteil. Es wurde oft zum Rangieren und Abstellen von Güterwagen benutzt. Die von der Doppelspur stammenden Spurwechselweichen dieser Seite wurden daher benötigt und blieben Jahrzehnte erhalten.
  • Die Barrieren des auf anderen Plänen eingezeichneten Bahnüberganges (zwischen Güterschuppen und Weiche 8) wurde mit einer mechanischen Kurbel auf dem Bahnsteig neben dem Eingang zum Stellwerkanbau geschlossen.
  • Der Bahnhofplatz war teilweise durch Gleise und der Drehscheibe zur Gipsfabrik belegt. Deren Rohmaterial stammte v.a. aus einem Steinbruch bei Zeglingen BL und wurde mit einer Luftseilbahn zugeführt. Die Produkte hingegen wurden mit der Bahn versandt, meist in gedeckten Güterwagen (als Platten oder in Säcken). Im Fabrikareal verschob man diese 1967 mittels Strassentraktor mit Stossbalken. 1984 wurde die «Gipsi» stillgelegt.
  • 1941 gab es gegenüber dem Aufnahmegebäude eine weitere Drehscheibe zu einer Zuckerfabrik. Letztere war 1967 bereits stillgelegt, das Gebäude stand aber noch.
  • 1953 erhielt Läufelfingen im Zuge der Elektrifikation eine vollständige Lichtsignalisierung. Bisher fehlende Signale wurden auch in Betrieb genommen, also das Einfahrsignal D von Olten und die beiden Einfahrvorsignale.
  • Mit dem 1973 zunächst provisorisch im Büro aufgestellten Schalterwerk Integra folgten Ausfahrvor-signale und Gleichstrom Streckenblock. Letzterer sicherte auch die Strecke nach Sommerau-Sissach, nachdem Sommerau etwas später ebenfalls ein Schalterwerk Integra  erhalten hatte. Die alte Hauensteinstrecke wurde dann vermehrt für Umleitungen vom Basistunnel via Tecknau benutzt.
  • Von den umfangreichen Gleisanlagen ist heute lediglich das Haupt- und ein Kreuzungsgleis übrig geblieben. Ein weiteres Occasion Stw (Domino 55 ohne Zwergsignale, von der BZ Olten ferngesteuert) hat das Schalterwerk abgelöst.

 

Erinnerungen von U. Dikenmann, Juli 2021 (wohnte 1967 – 76 in Läufelfingen)

 

Im Eisenbahn-Amateur 4/2006 ist ein Artikel mit Erinnerungen zum Bahnhof Läufelfingen erschienen. Hier ein Ausschnitt aus dem Internet: Link

 

Versuchszug mit einer brandneuen Lok 484 in Läufelfingen. 28.05.2004

 

Portal Hauensteintunnel am gleichen Tag.

 

Ein Jahr vorher habe ich auf einer Velofahrt einen Abstecher zum anderen Tunneleingang gemacht. Der Tunnel ist gerade, so dass man den Ausgang erkennen kann. 05.05.2003

 

Fotos S. Niklaus

 

 

Die Funktionsweise des Einspurstreckenblock des Felderblock Bauart B ist auf den der bekannten Seite "Alles über Stellwerke" von Holger Kötting erklärt:

http://www.stellwerke.de/grund/seite1_l.html

 

Dazu gibt es auch eine Animation:

http://www.stellwerke.de/grund/seite1_d.html

 

 

Was in der Schweiz "Zustimmung" genannt wird, heisst in Deutschland "Erlaubnisabgabe"

 

Unterlagen Sammlung Th. Ströhla

 

Etwas unterhalb Läufelfingen wird der viel fotografierte Rümlingerviadukt befahren. Diese schöne Aufnahme ist O. Wileczelek am 22. Juni 1996 gelungen.

 

 

Noch etwas weiter Seite Sissach ist der ehemalige Bahnhof Sommerau gelegen.

 

Foto O. Wileczelek 18.05.1992