Waldshut

Wunderschön gezeichneter Plan Stand September 1888

Plan Sammlung S. Niklaus

  • Die von den beiden Stellwerken bedienten Signale, Weichen und Barrieren sind farblich hervorgehoben
  • Alle Signale einflüglig, keine Vorsignale
  • Seite Säckingen 3 kleine Drehscheiben in Nebengleisen
  • Bahnübergang mit Barriere unmittelbar neben Stellwerk I
  • Aufnahmegebäude mit Freigabewerk im Fahrdienstbüro
  • Güterschuppen mit beidseitigem Verladeplatz gegenüber dem Aufnahmegebäude
  • Die Weichen in Bahnhofsmitte sind nicht an die Stellwerke angeschlossen, sondern werden vor Ort gestellt. Bei eingestellen Zugfahrstrassen werden sie mit dem Blockdrahtzug verrriegelt
  • Je zwei Lok - und Wagenschuppen sowie eine Werkstätte der B.B. (Badischen Bahn). Der grössere Lokschuppen weist eine Drehscheibe auf
  • Lokschuppen der NOB (Nordostbahn), ebenfalls mit Drehscheibe
  • Auch neben Stellwerk II gibt es einen Bahnübergang mit vom Stellwerk aus bedienter Barriere

 

Nicht sicher bin ich mir, was es mit den beiden quer über alle Gleise führenden Linien auf sich hat. Denkbar ist eine Anlage zum Verschieben von einzelnen Wagen. Die beiden Wagenschuppen und die Werkstätte können über Weichenverbindungen schwer oder gar nicht erreicht werden.

 

Hier die zum Plan zugehörige Dienstanweisung inklusive Verriegelungstabelle:

 

Die Dienstanweisung ist klar und kurz gehalten. Um welchen Stellwerkstyp es sich handelt, geht daraus nicht hervor.

In den bekannten Seiten im Internet werden zwei Stellwerke Bruchsal C von 1888 erwähnt, abgelöst 1926 durch eine Anlage Bruchsal J:

 

Stellwerk.Info:               Link

Alles über Stellwerke:  Link

 

Dienstanweisung Sammlung S. Niklaus

 

Der gleiche Plan Stand Oktober 1897

Plan Sammlung S. Niklaus

 

 

Gegenüber dem Plan 1888 lassen sich ein paar kleinere Änderungen feststellen (von links nach rechts bzw. Nord nach Süd):

  • Hinter Stellwerk I ist ein zusätzlicher Verladeplatz hinzugekommen, erschlossen vom Ausziehgleis 12 mit Weichen 1a, 17 und 18a
  • Ein zusätzliches Gleis 15 führt zur Rückseite des Güterschuppen
  • Im Plan von 1888 ging die Weichennummer 11 vergessen, diese ist nun auch eingetragen
  • Die Gleisbezeichnungen wurden geändert. Im Plan 1888 sind die Gleise mit römischen Zahlen bezeichnet, teilweise ergänzt mit Buchstaben, nun werden nur noch römische und arabische Ziffern verwendet
  • Die beiden langen Querstriche über alle Gleise (evtl. Vorrichtung zum Verschieben von Wagen) sind verschwunden
  • Im Bereich der beiden badischen Lokschuppen sind drei Kohlelager eingezeichnet
  • Ein Wagenschuppen und die Werkstätte sind nicht mehr als solche angeschrieben. Die Gebäude sind aber noch unverändert vorhanden. Der verbliebene Wagenschuppen ist immer noch nicht direkt an die Gleisanlage angeschlossen
  • Die Gleisanlage an der Ausfahrt Richtung Oberlauchringen wurde leicht geändert (Weichen 54a, 59, 61)

 

 

neu 12.03.2023: Waldshut Stand 24.09.1984

Plan Sammlung Christian Lennartz

 

Zu diesem ebenfalls sehr schön gezeichneten Plan schreibt Christian Lennartz folgendes:


Zu deinen Plänen habe ich eine fast hundert Jahre neuere Ergänzung aus dem Jahr 1984. Waldshut bekam  im Februar 1926 eine neue Stellwerksanlage Bauform Bruchsal I bzw. J, die die beiden Bruchsal C-Stellwerke  aus deinen Plänen ersetzt hat. Neu gab es drei Stellwerke, wobei der Fahrdienstleiter auf dem mittigen
Stellwerk sass. Formell war das keine Befehlsstelle, sondern ein Befehlsstellwerk, die Anzahl der Weichen-hebel und Signalhebel war aber extrem überschaubar: Ursprünglich zwei Weichenhebel und vier Sperrsignale,
nachdem man den Verkehr Waldshut - Koblenz auf den pendelnden Schienenbus  beschränkt hat, entfielen davon 50%. In diesem Zustand blieb die Anlage bis zum ESTW 2001, obwohl es seit Ende der 1980er Pläne 

gab, den Fdl aufs Stellwerk 3 zu verlegen und Stellwerk 2 aufzulassen.

neu 12.03.2023: Waldshut Stand November 1989

Plan Sammlung Christian Lennartz


Der Plan zeigt den Bahnübergang mitten im Bf zur Güterabfertigung ganz gut. Dieser Bahnübergang war nur 

während der Öffnungszeiten der Güterabfertigung durch einen dortigen Mitarbeiter besetzt - Zitat Kollege

"eine arme Sau, der im Krieg einen Arm verloren hatte und danach gerade noch gut genug war, mit dem 

anderen Arm die Schranke zu kurbeln". Abends und am Wochenende war der Bahnübergang geschlossen,

wenn er ausserplanmäßig geöffnet werden musste, bedeutete dies eine Wanderung für den Wärter von 

Stellwerk 1.